• Location: Katoomba, New South Wales

Ich habe mich zwei Frankfurterinnen angeschlossen, die ich in meinem Hostel, beziehungsweise schon auf meinem Flug nach Sydney kennengelernt habe. Eine von ihnen war schon einmal vor 4 Jahren mit einem Work and Holiday Visa in Australien. Ihr Bruder lebt gerade in Sydney und sie besucht ihn gerade hier. Ein paar Tage später sind noch zwei Freundinnen nachgeflogen. Die drei wollten 4 Wochen einen tollen Urlaub in Sydney verbringen mit Party, Stand, usw. Doch bei einer so weiten Reise, wo man nicht nur viele Eindrücke bekommt und oft übernächtigt ist, lebt man einen Monat auf engstem Raum zusammen und kann sich selten ausweichen. Mit diesem Mix verändern sich Menschen und machmal nicht positiv. In ihrem Fall wurden alle aus einem Hostel hinausgeworfen, da sich eine der Freundinnen so daneben benahm, dass die anderen nicht mal mehr mit ihr reisen wollten. Was sie die Wochen alleine in Australien gemacht hat, weiß bis jetzt keiner.

Der Weg in die Berge

Heute wurde für Sydney nicht so tolles Wetter vorhergesagt. Aber das hat hier keine große Bedeutung. Es regnet hier vielleicht eine Stunde richtig und danach ist es wieder schön. Wir sind alle in die "Regionalbahn" gestiegen, die uns zu dem kleinen Ort Katoomba bringen soll. Der Zug bewegt sich langsam aus der Stadt heraus, die Bahnen sind genau die gleichen doppelstöckigen Züge wie die, die in Deutschland eingesetzt sind. Hier sind Sie statt rot jedoch grün/silber. Die Sitze sind kreativ, man kann die Lehnen vor und zurück schieben und hat so entweder einen Zweier oder Platz für vier Personen, die zusammen sitzen können. Der Ort Katoomba liegt ungefähr 1 Kilometer über dem Meeresspiegel. Wir merken machmal den Höhenunterschied, da wir Druck in den Ohren bekommen. Nach einer Weile werden die Häuser immer weniger und die Landschaft wird immer gebirgiger. Bis wir den Bahnhof von Katoomba erreichten.erreichten.

Katoomba

- fallendes Wasser -

Katoomba


Aus dem Zug ausgestiegen, kam mir der Bahnhof vor wie einer der irgendwo in den Alpen stand, irgendein Dorfbahnhof. Es waren zwar keine Alpen zu sehen aber der Bahnhof war sehr Uhrig. Wenn man jedoch aus dem Bahnhof ging und sich die erste Straße, die in der Kleinstadt die Hauptstraße zu sein scheint, fühlt ich mich wie in einer alten Goldgräberstadt aus dem Wilden Weste der USA. Irgendwo in den Bergen. Es ist vieles in diesem Stiel gebaut und erhalten geblieben. Aber viele Häuser misten Renoviert werden. Auch die Leute der Stadt die fort leben, sehen hier alleein bisschen fertig aus. Ganz im Gegenteil zu Sydney City, wo die Menschen sehr gepflegt schon übertrieben gut aussehen. Im Katoomba stehen auch noch viele Häuser aus dem letzten Jahrhundert. Nur sind viele zum Verkauf angeboten. Was nicht so in die Stadt passt, ist der erste Aldi-Markt den ich in Australien gesehen habe.


Tipp:

Hier gibt es auch einen kleinen Geheimtipp in der Eingangshalle des Aldi: eine fantastische Pommesbude, bei der die Kartoffeln gerade frisch vom Farmer kommen - und trotzdem günstig! Hier kann man sich schon einmal für den langen Weg durch die Blue Mountains stärken.

  

Die Blue Mountains

Lilianfels Park

Wenn man weiter die Straße vor dem Aldi herunterläuft, kommt man an den Rand der Mountains. Hier geht es ganz schön steil bergab. Man sieht an den Klippen hinunter und erkennt weit unten Bäume, die von oben wie eine kleine Wiese aussehen. Ich schaue genauer hin. Da unten stehen die gleichen Bäume wie die, die gerade neben mir stehen. Diese neben mir sind bestimmt 5-8 Meter hoch. Dann begreift man erst wirklich, wie tief es da hinunter geht. Schon wenn ich die Menschen dort unten lang gehen sehe, denke ich, es sind Ameisen. Blue Mountains nennt man sie, weil die Sonne ein Öl, das die hier wachsenden Eukalyptusbäume erzeugen, verdunsten lässt. Zwischen den Bäumen liegt deswegen immer ein leichter Dunst aus blauem Nebel.

Three Sisters


Nach einem kurzen Abstecher in das Informationszentrum von Katoomba, schlagen wir einen kleinen Wanderweg ein, der uns zu den "Three Sisters" führt. Diese Felsformation hat eine große spirituelle Bedeutung für die Aborigines. Der Ausblick von hier ist sehr beeindruckend. An der Seite dieser Aussichtsplattform führt ein kleiner Pfad durch einen steinernen Bogen. Als wir ein kleines Stück weiterlaufen, gibt es eine kleine Weggabelung. Der Weg nach rechts führt zu einer steilen Metalltreppe, die zu einer Brücke und von dort auf einen Felsen führt. Um diese Brücke zu überqueren, sollte man keine Höhenangst haben, denn ich weiß nicht, wie weit es hier herunter geht. Sehr steil in die Tiefe. Ein Erlebnis, das, wenn man schon mal hier ist, nicht verpassen sollte.

Leura Cascades

Als wir auf unseren Ursprungspfad zurückgekehrt sind, wollen wir noch weiter zu den Wasserfällen, die von den Three Sisters nicht weit entfernt sein sollen. Der Weg führt an weiteren Schluchten entlang. Leider bilden sich - wie aus dem Nichts - viele Wolken. Ich habe das Gefühl, dass diese jedoch nicht von außerhalb kommen, sondern direkt aus dem Urwald! Als wir dann den Weg zu den Wasserfällen gehen, fängt es so stark an zu regnen, dass ich mir nicht mehr vorkomme wie in Australien, sondern wie irgendwo mitten im Amazonas mit Indiana Jones auf Schatzsuche. Wir können keine 10m mehr sehen und müssen die Wanderung erst einmal abbrechen. Das Wasser strömt von den steilen Wänden herab durch den Urwald und dann an den steilen Hängen hinunter. Wo ich vorhin im Tal Wälder gesehen hatte, sind jetzt nur noch Wolken zu sehen.
Parallel zu unserem Weg verläuft eine Autostraße, die wir in Anbetracht des starken Regens nun zurück nach Katoomba nehmen wollen. Dann sehen wir oben ein einzelnes Kaffee mitten im Wald und finden dort Unterschlupf. Hier warten wir eine Stunde, bis der Regen aufhört. So schell wie der Regen gekommen war, verschwand er auch wieder und die Sonne trocknete die Landschaft, als wäre nichts gewesen. Wir wagen einen neuen Versuch, zu den Wasserfällen zu gelangen und kommen nun an einen großen Felsen, an dem das Wasser in die enorme Tiefe rauscht. Wir finden eine kleine Höhle, in der sich kleine Pools gebildet haben. Es sind kleine Wege mit Gerüsten und Brücken in den Fellsen geschlagen, die man verfolgen kann. Die Pools sind durch kleine Stufenwasserfälle miteinander verbunden. Das Wasser wird von dort immer tiefer bis zu dem alles entscheidenden Wasserfall geleitet. Die Farben, die sich dadurch bei den Pools ergeben, verhelfen der Landschaft zu einer einzigartigen Stimmung. Auf der rechten Seite ragt noch ein weiterer Felsen aus der Landschaft, der noch einige Meter höher liegt, als der Wasserfall mit den Pools. Dessen Spitze erreichen wir von der Straße über uns aus. Eine sehr steile Treppe, wie bei den Three Sisters, führt zu dessen Aussichtpunkt. Hier kann man die Wasserfälle in ihrem kompletten Ausmaß geniessen. Wenn man nun den Wegen noch ein wenig von hier an folgt, erreicht man den nächsten Ort...

Leura

Der nächste Ort hat wie Katoomba ebenfalls einen Bahnhof, von dem wir wieder nach Sydney hineinfahren können. Vorher finden wir jedoch noch ein nettes kleines Restaurant, in dem wir uns erstmal ein stärkendes Mittagessen gönnen. Dann ist es auch schon Zeit nach Sydney zurück zu fahren. An den Bahnhöfen hier oben sehen wir immer wieder die richtigen australischen Farmer. Mit einem unterhalten wir uns. Cowboyhut, Hemd, Jeans und Cowboystiefel, ein richtiges Original und auch schwer zu verstehen. Denn auch der Ozzi-Dialekt ist Original. Dazu aber noch später. Trotz Regenjacke waren wir alle noch klitschnass. Aber da es in Australien gleich wieder warm wird, waren wir, als wir in Sydneys Zentrum ankommen, trocken.

Tipp:
Wenn bei einem das Wetter mitspielt, sollte man noch bis zu den Wentworth Falls weiterwandern und erst von dort den Zug zur wieder in die innen Stadt nehmen.

 Empfohlene Wandertour:


(Die Karte erfasst leider nicht die  direkten Wanderweg, sondern nur die Straßen. Daher  einfach nach den Three Sisters den Weg durch das "Tor" direkt an den Klippen folgen.)
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